Geschichte

Die Geschichte des Wasserportverein Rheinhausens 1927 e.V.

Ein Blick zurück auf 75 Jahre (von 2002)

Nicht einfach ist der Blick zurück auf die Anfänge des WSR. Die Auswirkungen des Krieges haben auch vor Akten, Notizen und den Aufzeichnungen nicht halt gemacht und so ist vieles nur durch mündliche Überlieferung erhalten geblieben. Manchmal auch nur unvollständig oder ungenau.

Im Herbst 1927 trafen sich im „Alten Fährhaus“ in Hochemmerich Wassersport begeisterte junge Männer aus Rheinhausen und Hochfeld und gründeten den ersten Wassersportverein in Rheinhausen; in Rheinhausen, weil dort bessere Standortverhältnisse vorhanden waren als auf der der Industrie gewidmeten rechten Rheinseite. Das dringendste Problem war die Unterbringung der Boote in Rheinnähe, hatten die Mitglieder ihre Boote doch zu Hause untergebracht und mussten vielfach kilometerweite Wege zum Rhein zurücklegen.

Eine Holzbaracke konnte billig erworben werden. Ihre Herrichtung und der Ankauf des noch fehlenden Materials erforderten sehr viel Idealismus und viel Geld in einer Zeit angespannter wirtschaftlicher Lage in Deutschland. Diese Holzbaracke fand ihre Aufstellung in Strandnähe ein wenig oberhalb der Werthauser Fähre. So ideal gelegen was den Transport der Boote zum Wasser anbetraf, so ungünstig war die Lage aber auch im Hinblick auf den Umstand, dass die Baracke vor dem Herbsthochwasser abgebaut werden musste. Die Boote mussten die Mitglieder mit nach Hause nehmen bzw. im Keller der Schule an der Werthauser Straße einlagern. Dieser doch erhebliche Arbeitsaufwand in jedem Jahr verführte dazu, es darauf ankommen zu lassen, ob denn das Hochwasser auch wirklich so hoch kommt, dass das Bootshaus davon betroffen würde. Und so kam es denn auch in einem Jahr, dass das Hochwasser nur sehr langsam stieg und der Abbau immerfort hinausgezögert wurde bis dann plötzlich allerhöchste Eile geboten war. Bis zu den Knien im Wasser stehend musste das Haus abgebaut und auf einen höheren Platz abtransportiert werden. Dies gelang nur, weil alle Mitglieder zupackten.

Mit dieser Erfahrung begann die Suche nach einem geeigneteren Standort. Nach Verhandlungen mit der Friedrich- Alfred- Hütte erhielt der Verein einen Platz zwischen der Eisenbrücke und dem Werkseingang Tor 3. Und dann begann das Bauen von neuem, das viel Arbeitskraft und ebenso Geld erforderte.

Alle diese Umstände verhinderten, dass ein geregelter Leistungssport begonnen werden konnte. Aber dennoch wurde in jedem Jahr um den Sieg gekämpft und zwar um den Titel des Vereins Meisters. Ebenso erwähnenswert, dass das Vereinsmitglied Faßbender aus der vom Deutschen-Kanu-Verband ausgeschriebenen Kanu- und Segelregatta 1933 als Pokalsieger hervorging und bei der Kieler Woche 1939 mit einem 71/2 qm Boot den 2. Platz errang. Bei aller Arbeit wurde auch das Kanuwandern nicht außer Acht gelassen, denn praktisch alle Flüsse in der Nähe des Rheins wurden befahren.

1939 begann der 2. Weltkrieg, der auch am Bootshaus seine Spuren hinterließ. Die beiden einzigen Mitglieder Theodor Franzen und Willi Führkötter, die nicht zur Front eingezogen waren, kümmerten sich um das Bootshaus und taten was nur möglich war und so konnte das Haus notdürftig über den Krieg gerettet werden. Als dann nach dem Zusammenbruch der Zugang zum Bootshaus von den Besatzungstruppen wieder gestattet wurde, bot sich ein demotivierender Anblick: Das Bootshaus ein Trümmerhaufen, die Boote weitgehend zerstört oder gestohlen.

Die Zeit nach dem Krieg

Die meisten der Freunde waren im Krieg geblieben. Und für die Überlebenden waren die Fragen nach einem Dach über dem Kopf, nach Lebensmitteln und Bekleidung elementare Lebensnotwendigkeit. Wer konnte unter solchen Umständen überhaupt Gedanken an eine Wiederbelebung des Vereins verschwenden? Und doch regte sich etwas. Der Sportkamerad Kurt Nellen, der als Jugendlicher 1939 in den Verein eingetreten war und schwerkriegsbeschädigt den Krieg überlebt hatte, begann bald in seinem Bekannten- und Freundeskreis für die Idee des Kanusports und die Wiederbegründung des Vereins zu begeistern.

Und so konnte zum 3. September 1950 eine Versammlung ins „Alten Fährhaus“ einberufen und ein Vorstand unter dem Vorsitz von Kurt Nellen gewählt werden. Die noch vorhandenen Boote wurden in einem Raum am „Alten Fährhaus“ gelagert. Ein Pachtvertrag mit dem Hüttenwerk Rheinhausen ermöglichte die Einrichtung eines Bootshauses in einem nicht benutzten Umspannraum in Friemersheim. In weniger als zwei Monaten war das Gebäude hergerichtet und schon am 28. Juli 1951 konnte die Einweihung gefeiert werden. Neben einem Clubraum und einem geräumigen Umkleideraum war Platz für 20 Boote.

Mit dem Bootshaus stieg schnell die Zahl der Mitglieder und bald schon reichten die Bootslagerplätze nicht mehr. Aber bereits ein halbes Jahr nach der Einweihung des Bootshauses erreichte eine Hiobsbotschaft den Vorstand: Das Hüttenwerk benötigt selber das Gebäude und kündigte den Pachtvertrag. In sportlicher Kameradschaft schufen die Mitglieder des Uerdinger Kanuclubs die Möglichkeit, die Boote in ihrem Bootshaus unterzustellen. Viele Mitglieder verließen entmutigt den Verein, als wieder von vorn begonnen werden musste. Nur neun verbliebene Mitglieder fassten den Beschluss, einen Neubau zu beginnen, der in Eigenleistung errichtet werden sollte und zu der sich die Mitglieder vertraglich verpflichteten. Von der Stadt erhielt der Verein einen Bauplatz an der Fährstraße zur Pacht und schon im Juni 1952 erfolgte die Grundsteinlegung. Und wenige Monate später im September war der Bootsraum bereits fertiggestellt. Im gleichen Monat konnten die Vereinsmitglieder Kurt Neuen und Günter Stevens bei der Rhein- Langstreckenregatta über 15 Km einen ersten Platz im Sport- Zweier belegen und den ersten sportlichen Erfolg nach dem Kriege verbuchen. Nun stieg die Zahl der Mitglieder wieder an. Zur Nachwuchsförderung wurde eine Jugendgruppe gegründet und Ende 1952 war die Mitgliederzahl auf 41 gestiegen. Anfang 1953 wurde der nächste Bauabschnitt Clubraum in Angriff genommen und am 6. Juli 1954 weihte Bürgermeister Schulenberg eines der wenigen vereinseigenen Bootshäuser am Niederrhein ein, ein Zeugnis für die Zielstrebigkeit des Vorstandes und für die Einsatzbereitschaft der Mitglieder. Bei der Einweihung wurde dann Heinrich Hamelmann zum Ehrenmitglied ernannt und an ihn die erste Goldene Ehrennadel des Vereins verliehen für seinen so selbstlosen Einsatz beim Bau des Bootshauses. Nach diesen ersten turbulenten Jahren konnte nunmehr der Sport mehr zu seinem Recht kommen. Große Wanderfahrten der Mitglieder nach Holland, Luxemburg, Schweden, Spanien und Jugoslawien zeugen von dem Aufschwung, der den Verein erfasst hatte. Zum winterlichen Ausgleichssport wurde 1956 eine Skiabteilung ins Leben gerufen, die großen Anklang fand.

Als ebenfalls im Jahre 1956 der benachbarte Kanuverein „Kanufreunde Rheinhausen“ sich auflöste und seine Mitglieder in den WSR eintraten, konnte die Bootshausanlage erweitert werden.

Der Vorstand wandte seine Aufmerksamkeit nach all den Jahren des Bauens nun verstärkt der Jugendarbeit zu, speziell dem Training des Kanuslaloms und der Wildwasserabfahrt. Schon bald zeigten sich Erfolge bei den Regatten: 14 erste Plätze, 26 zweite und 10 dritte waren die Erfolge im ersten Regattajahr. Die Folge davon war ein steigendes Interesse insbesondere bei den Jugendlichen.

Hatte man beim Bau des Bootshauses 1952 geglaubt, ein ausreichend großes Bootshaus zu errichten, so war dieses nur 10 Jahre später schon wieder viel zu klein, ein Erweiterungsbau wurde in Erwägung gezogen und 1963 auch beschlossen. 1964 begannen die Arbeiten unter tatkräftigem Einsatz der Mitglieder und Förderer und kurze Zeit später wurde das Haus in einer Feierstunde seiner Bestimmung übergeben. Der Verein wuchs stark an und hatte zeitweise einen Mitgliederstand von über 200 Personen.

Die sportlichen Erfolge können nicht aufgezählt werden, sie würden Seiten füllen. Nur so viel: Über Bezirksmeisterschaften, Landesmeisterschaften bis hin zu Deutschen Jugendmeisterschaften belegten die Jugendlichen des Vereins erste Plätze. Jugendliche des Vereins gehörten auch zum Olympiakader des Deutschen- Kanu- Verbandes und vertraten Deutschland bei Länderkämpfen.

Und wieder wurde gebaut. Anfang der 70er Jahre wurden die Bootslagerräume erweitert, es muss Platz geschaffen werden für die Einlagerung von Material wie Zelte etc., eine Garage musste her für den vereinseigenen VW-Bus und den Bootstransporter. Darüber hinaus wurde für die älteren Mitglieder der gepachtete Platz am Rhein bei Nierst zu einer Campinganlage ausgebaut, die ihresgleichen suchte. Wie stets zuvor wurde alles dank der Bereitschaft der Mitglieder in Eigenleistung geschaffen.

Mit einem großen und großartig organisierten Fest wurde 1977 das 50-jährige Bestehen des Vereins begangen.

In der darauf folgenden Jahreshauptversammlung kandidierte Kurt Nellen nach 27 Jahren als 1. Vorsitzender nicht wieder. Ihm folgte Manfred Heidrich, mit 25 Jahren Zugehörigkeit zum Verein ein alter „Kanuhase“ und auch bereits erfahren in der Vorstandsarbeit. Und so wurde die erfolgreiche Vorstandsarbeit kontinuierlich fortgesetzt.

In seiner Amtszeit konnten trotz gekürzter Zuschüsse weitere Boote für die Jugendarbeit beschafft werden. Im diesem Jahr erhielten Helga und Günter Botzen für ihre seit Jahren betriebene internationale Jugendbegegnung mit Luxemburg die Ehrennadel des Kanu- Club- Luxemburg. Nur eineinhalb Jahre dauerte der Vorsitz von Manfred Heidrich, dann musste er sein Amt aus persönlichen Gründen niederlegen.

Franz- Josef Lichtenberg wurde 1979 sein Nachfolger. Sein Hauptaugenmerk galt der Jugendarbeit, die nach wie vor beim WSR mit Erfolg betrieben wurde. Zahlreiche Wanderfahrten und Jugendbegegnungen zeugen von den Aktivitäten jener Jahre.

Beim Tag des Wassersports 1983 konnte ein 2. achtsitziger Großcanadier auf den Namen „Master“ getauft und seiner Bestimmung übergeben werden. „Master“ ist der Spitzname des Ehrenvorsitzenden Kurt Nellen und so war dieser sichtlich gerührt über die Namenswahl. Ende 1985 verlor der Motorbootclub Rheinhausen sein Vereinshaus an der Straße „In den Peschen“. Zahlreiche Mitglieder traten in den WSR ein. Die Mitgliedschaft war aber nur von kurzer Dauer, weil der WSR keine Unterstellmöglichkeit für die vielen Motorboote schaffen konnte.

1987 gab es wiederum einen Wechsel im Vorstand. Wegen beruflicher Überlastung kandidierte Franz-Josef Lichtenberg nicht mehr. Ihm folgte Albert Korsten, der aber nach wenigen Tagen wegen schwerer plötzlicher Erkrankung sein Amt nicht antreten konnte. Heinz Guido als 2. Vorsitzender leitete den Verein in diesem Jahr. 1988 wurde er dann zum 1. Vorsitzenden gewählt und leitet seither den Verein.

Das Bootshaus war in die Jahre gekommen. Daher hatte sich der Vorstand vorgenommen, das Haus und das Umfeld gründlich zu überholen und attraktiver zu machen. Sanierung und Sicherung der Fassade, Bootslagerraum überarbeitet und mit neuer stabiler Bootsstellage ausgestattet, Einfriedung des Geländes mit einem Gitterzaun und Rolltor, Clubraum erneuert, neue Bestuhlung, neue Theke, neue Musikanlage, Neugestaltung der Herrentoilette, Vergrößerung des Garagentores, Neubau der Dusch- und Umkleideräume einschließlich einer Solaranlage für die Heißwasserversorgung, Damentoilette neugestaltet, der Flur neu, die Dächer saniert; die Aufzählung lässt sich mühelos verlängern. Es waren strapaziöse Jahre, da alles in Eigenleistung erledigt wurde. An dieser Stelle sollte ein Name dankbar erwähnt sein, der in beispielloser Weise diese Arbeiten geleitet und in starkem Maße ausgeführt hat. Es ist der langjährige Bootshauswart Ruthard Müller.

Nicht nur unser Bootshaus war in die Jahre gekommen, ebenso war es unserem VW- Bus ergangen. Zum Anpaddeln 1992 konnte ein nagelneuer Ford- Transit- Bus in Dienst gestellt werden, vollständig von Spenden finanziert. Zusammen mit dem neuen, 1986 von einem Vereinsmitglied selbst gebauten großen Bootstransporter verfügt der Verein somit über ein für die Jugendarbeit notwendiges Transportgespann.

Es wurde aber nicht nur gebaut, auch der Sport hatte seinen Platz im Vereinsgeschehen. 1986 beteiligten sich jugendliche Mitglieder an 7 Regatten, erste Plätze bei der Bezirksmeisterschaft in Wesel gaben hier neuen Auftrieb. Bei Wildwasserfahrten in der Eifel und in Österreich wurde nun das Training intensiviert Zwei Jahre später schon stritten die ersten Vereinsmitglieder in der höchsten Klasse, LK1 um Siege und nahmen an der Deutschen Meisterschaft teil. Waren es 1986 7 Regatten, so folgten1987 9 und zwei Jahre später bereits 12 Slalom- Regatten, an denen unsere Aktiven teilnahmen und auch gute Platzierungen erreichten. Im Canadier- Zweier- Mixed errangen Angelique Guido und Andreas Leonhard die Deutsche Vize- Meisterschaft auf der Oker bei Romkerhalle im Harz. 1990 waren bereits 5 Teilnehmer bei den Deutschen Meisterschaften dabei, 1991 stiegen 3 weitere Fahrer in die LK1 auf. Nunmehr wurden 16 Slalom- Regatten besucht, z. T. internationale Regatten. Bei einem Rafting in Costa Rica erreichte das deutsche Team in einem Feld von 48 Teilnehmern den 16. Platz. 4 Fahrer des deutschen Teams waren Mitglieder des WSR. Zwei Mitglieder wandten sich einer neuen und bislang wenig bekannten Kanusportvariante zu, dem Kanurodeo. Schon 1993 nahmen sie am Kanurodeo im Augsburger Eiskanal teil und erreichten bei der Weltmeisterschaft in Tennessee USA als beste Europäer die Plätze 7 und 15. Zwei Jahre darauf erreichte Lars Klotzbach beim Europacup in der Schweiz den 1. Platz und wurde ebenfalls in 1995 Vize- Weltmeister im Kanurodeo, darauf drei Jahre später im Augsburger Eiskanal Vize- Europameister. Bis auf den heutigen Tag ist die Sportgruppe sehr aktiv. Eine Auflistung ihrer Erfolge sprengt den Rahmen dieses Rückblicks. Mit in die Bilanz gehört aber die Erwähnung der von ihr mehrfach durchgeführten Wildwassertage in der Eifel und in den Alpen.

Einen betrüblichen Einschnitt erlitt das Leben im Verein 1989: Nach jahrelangen juristisch mit harten Bandagen ausgetragenen Auseinandersetzungen mit der Stadt Meerbusch wurde beim Oberverwaltungsgericht in Münster die Geschichte unseres wunderschönen Zeltplatzes bei Nierst mit einem Kompromiss beendet. Der Verein erhielt ein neues Gelände im Anschluss an den Campingplatz bei Langst. 1990 wurde der Platz bei Nierst abgeräumt und aufgegeben.

Wie eh und je wurde auch das Kanuwandern im Verein gepflegt. Nicht nur die Flüsse in der Nähe wurden befahren, sondern überall in Deutschland, in den benachbarten Ländern Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Italien, Jugoslawien, Norwegen und Schweden, ja sogar in USA, Kanada, Neuseeland und Australien. Zahlreiche Plaketten und Erinnerungsstücke brachten die Wanderfahrer mit.

Auch in der Statistik des Kanuverbandes, was Kilometerleistungen und Wanderfahrerwettbewerb anbetrifft kann sich der WSR stets gut sehen lassen. Gute Teilnehmerzahlen haben die schon in der Tradition stehenden Herrentouren und die Fahrten zu Pfingsten und in den Herbstferien. Tradition sind auch die Touren zu Muttertag und zu Christi Himmelfahrt für Mütter und Väter.

Betrachtet man die Jugendarbeit über die Jahre, gewahrt man ein stetes Auf und Ab, ja manchmal schien es, als sei es schier unmöglich, die Jugend für diese „Randsportart“ zu begeistern. In letzter Zeit hat sich das Blatt gewendet. Der Verein hat wieder eine starke Jugendgruppe, die sich dem Kanuwandern und dem Slalom zuwendet. Zur Stärkung dieser Aktivitäten hat der Verein 1999 und 2001 zusätzliche Wanderboote beschafft, die auch eifrig genutzt werden. Zum Jubiläum wurde durch eine Bausteinaktion ein Wanderkanadier finanziert, der unseren jungen Familien die Möglichkeit gibt, mit bis zu 3 Kindern auf Wanderfahrt zu gehen. Seit mehreren Jahren findet in den Osterferien eine Jugendfreizeit statt, im Jahre 2001 sogar eine dreiwöchige Fahrt nach Italien. In der Saison ist regelmäßiges Training angesagt, für die Anfänger auf dem Toeppersee, für die Fortgeschrittenen auf dem Rhein. Im Winter geht es in die Turnhalle, in das Lehrschwimmbecken zum Erlernen der Eskimorolle und in den Kraftraum der Schule an der Krefelder Straße. Darüber hinaus werden Billardturniere veranstaltet, Tischtennis gespielt und der „Kicker“ strapaziert.

Was ist sonst noch los gewesen beim WSR?

Die Bereitschaft zum Feiern ist nicht mehr so vorhanden wie in den frühen Jahren. Geblieben ist aber die traditionelle Feier zum Nikolaustag. Da ist das Bootshaus immer rappelvoll und strahlende Kinderaugen, gelegentlich aber auch ängstliche, lohnen die Mühe der Durchführung. Im Herbst startet regelmäßig eine Wanderung in die nähere Umgebung, manchmal zu Fuß, manchmal mit dem Fahrrad. In diesem Jubiläumsjahr 2002 gab es nach jahrelanger Abstinenz den Versuch, den Karneval im WSR neu zu beleben. Diesen Versuch kann man als recht gelungen bezeichnen.

Nur generell und summarisch lassen sich in diesem engen Rahmen 75 Jahre Vereinsgeschichte wieder spiegeln. Möglich wurde alles durch das Engagement von Vorständen und der Mitglieder. Dem Verein ist zu wünschen, dass er nach den nächsten 25 Jahren in Lebendigkeit und Zuversicht das volle Jahrhundert seines Bestehens erreichen möge.

Was würden wohl die Männer empfinden, wenn sie erleben könnten, was aus dem Wassersportverein Rheinhausen 1927 e.V. geworden ist, zu dem sie vor 75 Jahren im „Alten Fährhaus“ den Grundstein gelegt haben?